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Strumpf
Es ist anzunehmen, dass die Frau damals bereits Stümpfe trug,
weil Frauen damals wie heute wohl zu kalten Füssen neigten. Die
Strümpfe waren aus Stoff genäht oder aus Nadelbinding gefertigte
Strümpfe. Diese Stümpfe wurden mit Riemen oder Bändern
unterhalb der Knie am Bein befestigt.
Das Leibhemd (Cotte)
Das leinene Unterkleid war die wichtigste Unterbekleidung der
Frau. Der Schnitt des Leibhemdes folgte dem des männlichen
Hemdes, war aber im Gegensatz zu diesem mindestens knöchel-
lang. Das Leibhemd wurde als Unterhemd getragen und diente
dazu, die Oberkleidung vor Schweiß zu schützen. Es wurde in der
Regel aus ungefärbtem Leinen gefertigt.
Unterwäsche
Die Frauen haben im Mittelalter keine Unterwäsche getragen. Die Unterwäsche so wie wir sie heute kennen,
hat im 16. Jahrhundert ihren Ursprung. Auch von Seiten der Kirche wurde das Tragen von Unterhosen
geächtet. Da doch das Entweichen der als diabolisch (teuflisch, bösartig) gedeuteten Dämpfe des weiblichen
Unterleibes verhindert würde. Auch der Umgang mit der monatlichen Regelblutung ist nicht klar überliefert.
Allgemeines zur Kleidung der Frau
Die Kleidung der Frau war bis ins 11. Jahrhundert nicht sehr körperbetont. Die Frau trug ein leinenes,
fußlanges Untergewand mit langen Ärmeln, über dieses wurde ein knöchellanges Obergewand mit kurzen,
weiten oder spitz endenden Ärmeln angezogen. Das Obergewand wurde ab dem 11. Jahrhundert deutlich
körperbetonter. Das Unterkleid wurde stärker durch Keile geweitet und bodenlang verlängert. Im
12. Jahrhundert nahm die Formenvielfalt weiter zu. Neben langen, weiten Obergewändern wurde weiterhin
der seitlich geschnürte Bliaut (Oberkleid) getragen. Beim Adel waren die Ärmel weit, bei den niedrigeren
Ständen jedoch eng anliegend. Zusätzlich konnte ein Mantel getragen werden, der über der Brust
geschlossen wurde. Verheiratete Frauen trugen das Haar bedeckt.
Überkleid / Obergewand (Surcot)
Das Obergewand wurde über das Leibhemd getragen und hatte
nicht immer fest angenähte Ärmel, sondern nur an das
Obergewand angenestelt (angeschnürt). Die abnehmbaren Ärmel
spielten auch als Liebes- und Treuepfand eine wichtige Rolle im
Zeremoniell, das sich um das Turnierwesen ausbildete.
Durch das Einnähen von Stoffdreiecken (Gehren) in Röcke konnte
ein reicher Faltenwurf abwärts der Hüfte erzielt werden. Die
Röcke des Adels hatten besonders viele Gehren, um einen reichen
Faltenwurf zu erzielen.
Kopfbedeckungen und Frisuren
Bis spät in die Neuzeit hinein bedeckten Frauen ihr Haar durch
verschiedene Kopfbedeckungen. Offenes Haar wurde durchgehend
lang getragen und oft zu Zöpfen geflochten. Haar zu zeigen wurde
jedoch nur Mädchen und unverheirateten Frauen von Kirche und
Gesellschaft toleriert. Für eine verheiratete Frau wäre es undenk-
bar gewesen, auf eine Kopfbedeckung zu verzichten, da sie durch
die Hochzeit sprichwörtlich "unter die Haube kam". Es gab die
unterschiedlichsten Kopfbedeckungen, vom Kopftuch, gebun-
denen Wimpeln, über Schleier und im höheren Stand auch ein
Gebende. Die Kopfbedeckungen wurden meist aus ungefärbten
Leinen oder dünner Wolle gefertigt.
Die einfachste und in allen gesellschaftlichen Schichten vorkom-
mende Form von weiblicher Kopfbedeckung war wohl das
rechteckige oder dreieckige Kopftuch aus Leinenstoff.
Das Kopftuch wurde nicht nur um den Kopf, sondern teilweise
auch um Kinn und Wangen gebunden. Dadurch ergaben sich viele
Möglichkeiten des Bindens und Knotens und somit eine Vielfalt an
Tragemöglichkeiten. Das Haar wurde vollständige durch das
Kopftuch verborgen.
Die Blaue Capa der Frau
Die Menschen im Mittelalter liebten blaue Kleidung, weil Blau die
Farbe des Himmels, Gottes und der Engel war. Heinrich II trug
einen blauen Sternenmantel, der Himmel war in der blauen
Kleidung auf Erden anschaubar. Blau symbolisierte im Mittelalter
Geist und Ordnung, Gesetz und Macht von Adel und Klerus.
In der Psychologie gilt Blau im Traum als Farbe der Weite, Ferne
und Unendlichkeit. Blau ist psychologisch gesehen ein Symbol für
das Unterbewusstsein oder die weibliche Seite der Natur. Sie ist die
Farbe der Wahrheit, der seelischen Gelöstheit, der geistigen
Überlegenheit. Träume in Blau sind psychologisch als positiv zu
bewerten.
Blau gilt als tiefgründige Farbe und schafft eine ruhige, entspannte
und stabilisierende Atmosphäre. Sie wird mit vielen positiven
Eigenschaften assoziiert: Zufriedenheit gehört dazu und
Gelassenheit. Aber auch Frieden, Freundschaft und Harmonie.
Genau das sind die Ziele, die unser Orden seit vielen Jahren
verfolgt.