Zeitleiste
Meister und Ordenstruktur
1. Hugo von Payns
(1118/19; † 24. Mai 1136)
2. Robert de Craon
(Juni 1136; † 13. Januar 1147)
3. Everard des Barres
(Januar 1147; † 25. November 1174, Rücktritt April/Mai 1151)
4. Bernard de Tromelai
(Juni 1151; † 16. August 1153)
5. André de Montbard
(14. August 1153; † 17. Januar 1156)
6. Bertrand de Blanquefort
(Oktober 1156; † 2. Januar 1169)
7. Philippe de Milly
(27. Januar 1169; † 3. April 1171, Rücktritt Anfang 1171)
8. Eudes de Saint-Amand
(April 1171; † 19. Oktober 1179)
9. Arnaud de Toroge
(1179; † 30. September 1184)
10. Gérard de Ridefort
(Oktober 1184; † 1. Oktober 1189)
11. Robert de Sablé
(Ende 1189; † 13. Januar 1193)
12. Gilbert Hérail
(Februar 1193; † 20. Dezember 1200)
13. Philippe du Plessiez
(Anfang 1201; † 12. November 1209)
14. Guillaume de Chartres
(1210; † 26. August 1218)
15. Pedro de Montaigu
(1219; † 1232)
16. Armand de Périgord
(1232; † 17./20. Oktober 1244)
17. Richard de Bures
(1244; † 1247)
18. Guillaume de Sonnac
(1247; † April 1250)
19. Renaud de Vichiers
(Juli 1250; † 1256)
20. Thomas Bérard
(1256; † 25. März 1273)
21. Guillaume de Beaujeu
(13. März 1273; † 18. Mai 1291)
22. Thibaud Gaudin
(August 1291; † 16. April 1292)
23. Jacques de Molay
(Mai 1292; † 18. März 1314)
Struktur
Der Orden war in in vier „Bereiche“ aufgeteilt: Ritterbrüder, Dienende unter Waffen, Dienende Handwerks-
brüder / Bedienstete, Kaplan. Alle außer dem Kaplan legten Mönchsgelübde (Gehorsam, Armut, Keuschheit,
zusätzlich: Schutz der Pilger) ab, der Kaplan hatte die Priesterweihe.
Horen (Stundengebete)
Die Horen teilten den Tag ein. Im Konvent war das üblicherweise ein Gottesdienst mit einem Kaplan. Wenn kein
Kaplan verfügbar war, musste eine vorgeschriebenen Anzahl an Paternostern „abgebetet“ werden. Im Feld
waren es etwa halb so viele wie im Kloster. Die erste Hälfte (für Jgfr. Maria) musste stehend gebetet werden, die
letzte Hälfte (für den Tag) sitzend. Nach jeder Hore konnten Anweisungen erteilt werden, deshalb herrschte
strenge Anwesenheitspflicht.
Allen Horen war voll bekleidet beizuwohnen, d.h.:
Mantel+Kleid+Unterwäsche. Anstelle des Mantels war auch die Capa (bei Buße, Capa hatte dann kein Kreuz)
erlaubt. Kleid bedeutet: Tunika, Leibrock oder Garnache. Die Garnache war eine Mischung aus Obergewand
und Mantel. Es handelte sich hierbei um ein Gewand, das eine Art Überwurf war und wie ein Mantel getragen
wurde.
Hore
Prim
Terz
Sext
Non
Vesper
Komplet
Matutin
Zeit (ca.)
06:00
(Morgendämmerung)
09:00
12:00
14:30
18:00
20:00
(Abenddämmerung)
04:00
Ersatzpaternoster / Besonderes
7x; Ersatzpaternoster im Feld
7x
7x; im Anschluss Mittagessen
7x
9x; im Anschluss Abendessen
7x; Schweigepflicht bis zur Prim;
Mariengebete zuletzt sprechen;
anschließend: Kollation (BecherWein)
und dann schlafen gehen
13x;danach nach den Pferden sehen und
anschließend weiterschlafen.
Erscheinen in Mantel und Hemd.
Paternoster
Pater noster, qui es in caelis
Sanctificetur nomen tuum.
Adveniat regnum tuum.
Fiat voluntas tua,, sicut in caelo, et in terra.
Panem nostrum cotidianum da nobis hodie.
Et dimitte nobis debita nostra,
Sicut et nos dimittimus debitoribus nostris.
Et ne nos inducas in tentationem,
sed libera nos a malo.
- Amen.
Verhalten
Beim Essen
Die große Glocke rief zum Essen. Die Ritter und Dienenden aßen getrennt, die Ritter vor den Dienenden,
die Dienenden bedienten dabei die Ritter. Die kleine Glocke war das Zeichen für die Dienenden, mit dem
Essen zu beginnen. Vor dem Essen sollte jeder stehend ein Paternoster sprechen, danach in die Kapelle
gehen und Gott danken (oder alternativ an Ort und Stelle danken, wenn keine Kapelle vorhanden ist).
Während des Essens las jemand aus der Bibel vor, es galt ansonsten Schweigepflicht bis nach dem Dank in
der Kapelle. Zum Essen wurde der Mantel getragen. Ein Bruder, der Buße ableistete, musste in Capa ohne
Kreuz auf dem Boden auf seinem Mantel essen.
Außer an Fastentagen gab es zwei Mahlzeiten mit je zwei verschiedenen Gerichten. Dreimal wöchentlich
gab es Fleisch, ansonsten Brei und Hülsenfrüchte. Die Rationen waren großzügig, die Reste wurden als
Almosen an Arme verteilt: Zwei Ritter so viel wie drei Turkopolen, zwei Turkopolen so viel wie drei vom
restlichen Haushalt.
Im Krieg
Die Ritter unterstanden dem Marschall
Die Dienenden unterstanden dem Turkopolen
Alle waren beritten, die Ritter in der ersten Schlachtreihe, die Dienenden als Verstärkung dahinter. Die Knappen
waren mit Ersatzpferden bei den Rittern, die Ausrüstung war beim Tross. Rüstung und Bewaffnung wurden nur
auf Befehl kurz vor der Schlacht angelegt, ansonsten war das Aufrüsten verboten. Die Ritter hatten eigene kleine
Zelte (vermtl. Kegelzelt), die Dienenden schliefen in Gemeinschaftszelten. Der Transport verlief im Tross.
Generell
Es galt, keinen Bruder zum Zorne zu reizen und ruhig zu sprechen. Ausgehen war nur zu zweit erlaubt. Die
Beichte wurde nur vom Kaplan abgenommen. Befehle wurden mit „In Gottes Namen“ entgegengenommen. Der
Kontakt zu Frauen war verboten; in jedem Fall sollte man ihnen nicht zu lange ins Antlitz sehen. Beim Schlafen
(in Hemd, Bruche und Beinlingen) sollte stets ein Licht brennen. Die Brüder redeten sich untereinander mit
„Bruder + Vornamen“ an.
Ausrüstung
Ausrüstung
Das Ordenskreuz war auf folgenden Kleidungsstücken auf der linken Brust: Mantel, Capa (nicht während
Buße), Waffenrock.
Bei den Dienenden war das Ordenskreuz auf dem Waffenrock vorne und hinten.
Die gesamte Kleidung bestand aus Wolle, außer dem Hemd im Heiligen Land zwischen Ostern und
Allerheiligen; dies war aus Leinen.
Die Bekleidung der Brüder bestand mindestens aus einem Ober- und Untergewand; das Tragen eines
Mantels/Capa war situationsabhängig.
Bekleidungsfarbe generell: naturfarben (weiß, braun und schwarz); der Mantel und die Capa war bei
Rittern weiß, bei den Dienenden braun oder schwarz. Handschuhe durften nur der Kaplan und Maurer
bei der Arbeit tragen.
Bettzubehör:
Strohsack, Wolldecke, Kissen (fehlte etwas, gab es ein großes Laken als Ersatz).
Mantel:
Der Habit; dessen Beschädigung oder Entehrung wurde schwer bestraft; Halbkreismantel.
Obergewand:
Leibrock (als Ergänzung/Alternative zur Tunika im Feld oder bei kaltem Wetter), Tunika
(kuttenartiges Obergewand für Friedenszeiten, wurde vermtl. aber auch situationsabhängig
im Feld getragen), Gürtel (Ledergürtel stets über Obergewand), Hosen (Beinlinge, 2x, wurden
auch nachts getragen), Filzhut.
Unterwäsche:
Leibhemd (2x, stets mit einem kleinen weißen Wollgürtel gegürtet), Bruche (2x). Die Unter-
wäsche wurde stets getragen (auch nachts).
Schuhe:
Einfache Schuhe ohne Zierrat. Meist nur mit Lederbändern verschlossen. Schleifen und
Schnabelschuhe waren verboten.
Feldkleidung:
Capa und Garnache als Wetterschutz.
Militärisch:
Schwert (Einhand), Schild, Lanze, Armbrust, Keule, Dolch, Ringelpanzer (bis ca. 1220 mit
angesetzter Haube, danach mit separater Ringelhaube), Panzerhosen (bei Dienenden ohne
Fußteil), Sporen, Waffenrock (langärmelig + Kapuze bis 1240), Aketon, Polsterhaube.
Pferde:
Ritter: Pack-, Reit- und Schlachtross, Dienende: nur ein Pferd.
Lagerzubehör:
Quersäcke (Ritter: 3x, Dienende: 1x), Hafermaß, Futtersack, 2 Becher, Ess- u. Taschenmesser,
2 Feldflaschen, Hornschale, Löffel, Kessel (nur Ritter), kleines Zelt (nur Ritter).
"Quelle: B. Hallinger, Templerfakten - Version vom 03.08.2011,
http://beni.hallinger.org/history/bibliothek"
Jahr / Datum
1099
Um 1120
13.01.1129
1139
1145
27.04.1147
1147-1149
1130-1160
1187
1189-1192
1191
1191
1192
1202
1207
1217-1221
1229
1244
1248-1250
1270-1272
1291
13.10.1307
22.03.1312
02.05.1312
18.03.1314
Ereignis
Erster Kreuzzug
Gründung des Ordens
Konzil v. Troyes: Offiz. Gründung und Niederlegung der ersten Ordensregel (72 Artikel)
Bulle „Omne Datum Optimum“ von Innozenz II., gewährt weitreichende Privilegien
Bulle „Militia Dei“ v. Eugen III.
Kreuzverleihung an die Templer durch Eugen III. in Paris
Zweiter Kreuzzug
Wesentliche Erweiterungen der Ordensregel (Statuten, Leben im Konvent)
Schlacht bei Hattin; Fall von Jerusalem und Akkon; Hauptquartier des Ordens wird nach
Antiochia verlegt. Fast das gesamte Christliche Heer ist vernichtet, bis auf wenige Orte
verlieren die Christen das Hl. Land
Dritter Kreuzzug, Rückeroberung wichtiger Küstenstädte im Hl. Land
Rückeroberung von Akkon; wird neues Hauptquartier des Tempels
Kauf von Zypern von Richard I.
Verkauf von Zypern an Guido v. Lusignan
Vierter Kreuzzug gegen Ägypten, Eroberung von Byzanz
Innozenz III. wird als einziger Papst Affiliierter des Ordens
Fünfter Kreuzzug nach Damiette
Rückerhalt Jerusalems durch „Frieden von Jaffa“ (Vertrag zw. Friedrich II. und al-Kamil)
Endgültiger Verlust von Jerusalem
Sechster Kreuzzug gegen Ägypten
Siebter Kreuzzug
Fall von Akkon: Das Hl. Land ist endgültig verloren
Verhaftung der Brüder in Frankreich durch Phillip IV.
Konzil v. Vienne: Auflösung des Ordens durch Clemens V. (Bulle „Vox in xcelso“)
Übereignung der Templergüter an die Johanniter (Bulle „Ad Providiam“)
Verbrennung von Jaques de Molay und Geoffroy de Charnay auf der Île de la Cité in Paris
Impressum
Schnellreferenzen mit den wichtigsten Fakten zum Templerorden